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28. Oktober 2019 | Von Jonas Kramer

Diesen Stundensatz brauchst du als Illustrator*in. Und dieser ruiniert dich…

Der richtige Stundensatz ist einer DER wichtigen Punkte, wenn nicht der wichtigste überhaupt für deine Selbständigkeit. Was du beachten und unbedingt vermeiden solltest, um den richtigen Preis zu finden. Und du siehst wie du in Sekunden berechnest auf wie viele bezahlte Tage du pro Monat tatsächlich kommst.

Nein.

Leicht ist es sicher nicht. Auf der einen Seite musst du als Illustrator*in alles tun, um eine gute Vergütung zu erreichen. Und andererseits stehen wir im Wettbewerb mit Zeichnern und Zeichnerinnen, von denen viele mit Stundensätzen arbeiten, von denen sie niemals gut werden leben können.

So stehst du vor jeder Anfrage wieder vor der Aufgabe diesen Spagat hinzubekommen. Zwischen Wettbewerbsfähigkeit einerseits und dem Wunsch und Anspruch auf ein zufriedenstellendes Einkommen.

Und dein Einkommen muss deinen Lebensunterhalt auch sichern, wenn Aufträge mal ausbleiben, du krank bist oder mal Ferien machst.

Nachzahlungen ans Finanzamt können existenzbedrohend sein. Deshalb ist es so wichtig, ein paar grundsätzliche Sachen nicht aus den Augen zu verlieren. Eigentlich ist es ganz einfach...

Du musst mehr verdienen als du ausgibst. Klingt eigentlich selbstverständlich. Ist es aber nicht... 

Wo liegt das Hauptproblem?

Bekommst du eine Rechnung bezahlt, dann siehst du nicht gleich, wieviel dir davon tatsächlich am Ende bleibt. 

Das zweite große Problem...

Entsteht dann, wenn du nicht ganz genau weißt, wie hoch dein Bedarf eigentlich genau ist. Wieviel Geld du zum Leben brauchst. So kommt es, dass viele Freiberufler sich oft lange etwas vormachen, bis schließlich eine Durststrecke, eine Krankheit oder eine Nachforderung des Finanzamts das ganze Kartenhaus in sich zusammen fallen lässt.

Welches Leben willst du führen? Die Illusion des immer weiter so...

Im Studium war das Leben erschwinglich. Günstiges WG Zimmer, Einkaufen bei Penny, zusammen kochen in der WG Küche. Krankenkasse und Semesterticket für den Nahverkehr waren kein Thema. Mit kleinen Ansprüchen hat damals Wenig Geld zum Leben gereicht. 

Und heute? Eigene Wohnung, Urlaub, ein Kind. Wenn du als Student mit 25 Euro Stundenlohn ein großartiges Leben führen konntest, reicht das heute als Freiberufler leider vorne und hinten nicht mehr.

Aber wieviel brauchst du wirklich? Und wie berechnest du das genau?

Dein Gehalt muss natürgemäß höher liegen als das Gehalt eines Angestellten!

Deshalb darfst du niemals deinen Verdienst mit dem eines Angestellten vergleichen

Zugegeben, es liegt nahe, auf das Gehalt eines Angestellten zu schauen, und daraus eine passende Bezahlung für sich selbst als selbständiger Illustrator abzuleiten. 

Ein Kunde bietet dir einen Auftrag an, der dich einen Monat beschäftigt. Ein Freund von dir lebt von seinem Angestelltengehalt von 2500 Euro das auf seinem Konto landet sehr gut. Daher scheint eine Vergütung in Höhe von 2500 Euro eigentlich ganz in Ordnung. Oder etwa nicht?

Hier ist eine kleine Denkaufgabe

Ein Schläger und ein Ball kosten 1,10 Euro.
Der Schläger kostet einen Euro mehr als der Ball.

Wieviel kostet der Ball?

Hast du gerade 10 Cent gesagt? Dann bist du in bester Gesellschaft, auch wenn diese Antwort nicht richtig ist.

Menschen sind eine sehr denkfaule Tierart. Und insofern kann man es sicher niemandem vorwerfen, die ein oder andere gedankliche Abkürzung zu verwenden. Und das passiert auch bei der Berechnung von Illustrations-Aufträgen.

Oft rechnen und denken wir nicht richtig nach. Wir gucken nach der unkomplizierten Abkürzung, die auch zum Ziel führt. Und dann rennen wir los und bleiben zu unserer Überraschung im Matsch stecken.

Diese Ausgaben, die ein Angestellter nicht hat, musst du bei der Berechnung unbedingt berücksichtigen

Es fängt an bei dem Raum, in dem du arbeitest. Egal ob dein Arbeitszimmer zuhause ist, in einem Büro oder du ein CoWorking Space besuchst. 

Wenn du ein Arbeitszimmer zuhause nutzt oder ein eigenes Büro, dann zahlst du für Strom, Heizung, Möbel.

Du brauchst einen guten Computer und ein digitales Zeichentablett, einen Drucker, Arbeitsmaterial wie Stifte und Papier. Was kostet alleine dein Adobe Cloud Abo? Vielleicht nutzt du auch eine günstigere Alternative oder eine alte Software-Version die auf einem in die Jahre gekommenen Rechner noch läuft.

Fakt ist aber, dass es der Branchenstandard ist. In einer wirklich professionellen Kalkulation darf dieser Posten deshalb eigentlich nicht fehlen. 

Laufende Kosten für Telefon, Internet. Einmalige Ausgaben wie Reisekosten, Weiterbildung, Seminare oder zumindest Fachbücher oder Onlinekurse. Kosten für Visitenkarten, deine Webseite, Verbandsmitgliedschaften…

Sozialabgaben, Krankenkasse, Versicherungen, private Altersvorsorge. Private Altersvorsorge? Ja, eigentlich eine gute Idee...

Dazu kommt ganz schnell noch dies und das, alles was du für die Buchhaltung brauchst. Diese und jene kleine Software oder App. Briefumschläge, Porto und all die kleinen Sachen, an die man erst mal nicht denkt, die aber auch alle Geld kosten.

Eins ist klar…

Damit du nicht schlechter als ein durchschnittlicher Angestellter verdienst, musst du deutlich mehr als ein Angestellter verdienen!

Unproduktive Zeit, oder warum du pro Monat nur 11 ECHTE Arbeitstage hast

Wie viel kannst du pro Jahr arbeiten. Ein Staubsauger-Roboter schafft bei guter Pflege vielleicht 365 Tage. Aber wie viele Tage schaffst du als Illustrator*in?

Unverbindliche Beratung, Angebote schreiben, Rechnungen schreiben, Rechnungen bezahlen, Akquise, Werbung, Fortbildung, Steuerkram machen 😍

Wenn du 3 Monate am Stück gebucht wirst, arbeitest du auch viel am eigentlichen Projekt. Aber mit vielen unterschiedlichen Kunden sieht das schnell ganz anders aus. Dann verbringst du viel Zeit mit Tätigkeiten die zwar notwendig sind, die aber mit Zeichnen nichts zu tun haben.

Wie viele Tage brauchst du jeden Monat um deine Selbständigkeit zu organisieren? 30 % sind vermutlich noch optimistisch gerechnet.

Um so gut zu verdienen wie ein durchschnittlicher Angestellter (ca. 4000 Euro brutto) brauchst du einen Stundenlohn von etwa 60 Euro oder mehr, und das bei guter Auslastung (also so was wie 8 bezahlte Tage pro Monat).

Was bedeutet das nun für Aufträge bei denen du weniger verdienst?

Achtung

Immer wenn du zu wenig verdienst, zahlst du drauf! Ist dein Stundensatz zu gering, hast du am Ende des Monats weniger Geld als vorher!

Leider ist das nicht immer so klar, weil du nicht punktgenau am Ende des Monats deine Monats-Abrechnung siehst. Und du hast ja auch bessere und schlechtere Monate. 

Aber dieser Punkt ist so wichtig, dass du ihn niemals aus den Augen verlieren solltest. Ein zu geringer Stundensatz bedeutet, dass DU bezahlst. Du zahlst drauf. Nicht immer in barer Münze. Aber du bezahlst...

Oft indem du verzichtest. 

Auf Urlaub, auf hin und wieder einfach nur krank sein und im Bett liegen, auf eine realistische Altersvorsorge. Auf ein Kind, oder auf das zweite Kind?

Wer es sich leisten kann, für weniger als 60 Euro zu arbeiten, hat vielleicht sehr geringe laufende Ausgaben. Das könnte der Fall sein wenn ein Partner Geld verdient und einen größeren Anteil der Kosten übernimmt. Auch wer noch zuhause wohnt hat geringere Kosten. Sich auf diesem Niveau bezahlen zu lassen ist aber natürlich alles andere als nachhaltig.

In einigen Fällen bedeutet es am oder sogar unterhalb des Existenzminimums zu leben.

Was müsstest du also wirklich verdienen pro Tag oder Stunde? Um das zu beantworten, musst du wissen wie viele Tage du tatsächlich arbeiten kannst jedes Jahr.

Zuerst ziehen wir Wochenenden und Feiertage ab. So bleiben von 365 Tagen etwa 248 Arbeitstage übrig.

Du arbeitest natürlich nicht jeden Tag. Du brauchst Urlaub. Du bist mal krank. 

Du brauchst ein paar Tage um dich weiter zu bilden (Angestellte bekommen diese Zeit und auch die Weiterbildung in der Regel bezahlt.)

In ähnlichen Artikeln findest du an dieser Stelle eine lange Rechnung die dir jedes Detail genau aufschlüsselt. Da sich das aber sowieso keiner merkt, sparen wir uns das hier einfach... 

Stattdessen kommen wir zum Punkt. Die wichtige Erkenntnis ist:

Gearbeitet wird nur an etwa 205 Tagen pro Jahr!

205 Tage geteilt durch 12 Monate ergibt 17. Das Gehalt wird damit also an nur knapp 17 Tagen im Monat verdient. Jetzt ziehen wir von dieser gesamten verfügbaren Zeit noch 30 Prozent ab. Für die Zeit, die du für alle Tätigkeiten aufwendest, die dir deine Kunden nicht bezahlen. Also Buchhaltung, Fortbildung, Akquise, Angebote schreiben…

Diese 30 Prozent sind, zur Erinnerung, optimistisch gerechnet. Wie viele Tage bleiben dir damit noch pro Monat, an denen du tatsächlich Geld verdienen kannst?

11 Tage.

11. Das ist die Anzahl der Tage pro Monat, an denen du dein Geld verdienen musst.

Die Illustratoren Organisation kommt in ihrer Berechnung hier auf 11,5 Arbeitstage je Monat: IO Flyer: Der eigene Preis

Wenn du dir einmal wirklich Rechenschaft ablegen willst, wieviele Tage du bezahlt arbeitest pro Monat, führe diese ganz schnelle und einfache Rechnung durch:

Wieviele Tage arbeitest du bezahlt pro Monat? So kannst du es ganz schnell und einfach berechnen...

Nimm deinen Umsatz des vergangenen Jahres und teile ihn durch deinen aktuellen Tagessatz. Und diese Zahl durch 12 (Monate). Jetzt siehst du, wie viele Tage du letztes Jahr tatsächlich bezahlt gearbeitet hast.

Vielleicht fällt dir auf, dass du dein Einkommen tatsächlich aus nur 5 oder 6 Tagen pro Monat beziehst.

Du bist neugierig auf wie viele Tage andere Illustratoren kommen?

Wähle hier unten deine Antwort aus und du bekommst die Antworten der anderen angezeigt. Bitte beachte auch oben die Quiz Box mit der Frage: Berechnest du Nutzungsrechte?

Klicken Sie auf den unteren Button, um den Inhalt von docs.google.com zu laden.

Inhalt laden

Ein Rechenbeispiel: mit einem Jahresumsatz von 30.000 Euro und einem Tagessatz von 480 Euro (60/Stunde) kommst du auf nur 5 (!) bezahlte Tage Arbeit je Monat.

Gewinn muss sein, damit du Rücklagen bilden kannst. Denn wenn es mal nicht läuft, hilft dir bei Durststrecken nur ein finanzielles Polster.

Es kann immer sein, dass du eine Weile nicht arbeiten kannst. Weil du mal krank bist, oder dich um jemand anderen kümmern musst der krank ist.

Oder du eine Sehnenscheiden-Entzündung hast die du auskurieren musst, oder oder...

Um dich abzusichern, musst du so viel verdienen, dass du eine gewisse Zeit von deinem Ersparten leben kannst.

10 - 20 Prozent zur Seite legen für schlechte Zeiten

Als Faustregel gilt, dass du jeden Monat 10 bis 20 Prozent als Sicherheit für schlechte Zeiten zur Seite legen solltest. Wenn du das noch auf die 60 Euro drauf rechnest, die du mindestens verdienen solltest, liegst du bei 66 bis 72 Euro. 

Spätestens wenn das Finanzamt einen großen Batzen Geld will, sei es bei der Umsatzsteuer Voranmeldung oder auch bei der Einkommenssteuer, fällt vielen Selbständigen ihre Berechnung, oder eher fehlende Berechnung, schmerzhaft auf die Füsse.

Das Finanzamt versteht natürlich keinen Spass und will die Steuern auf jeden Fall haben. Und die holt es sich zur Not mit dem Gerichtsvollzieher.

Wie die Inflation dein Geld schleichend auffrisst und deinen Stundensatz vermindert

Dein Geld wird im Schnitt jedes Jahr 2 % weniger wert. Und dein Stundensatz im Schnitt 2 Prozent schlechter, wenn du ihn nicht immer wieder anpasst.

Was bedeutet das für dich? 1000 Euro sind heute weniger wert, als sie vor zwei Jahren wert waren. Um das auszugleichen, solltest du deshalb alle 2 bis 3 Jahre deinen Stundensatz um etwa 5 % anheben.

Warum 5 Prozent? Weil die durchschnittliche jährliche Inflation bei ca 2 Prozent liegt.

(Nach 2 - 3 Jahren liegt die Kaufkraft von 1000 Euro nur noch bei ca. 950 Euro und ist damit 5 % geringer.)

(Wenn du mehr Tipps wie diesen lesen willst trage dich ein für die E-Mail-Liste. Du bekommst dann zum Beispiel das kostenlose Mini E-Book 5 Wege wie du als Illustrator sofort mehr verdienst ohne mehr zu arbeiten.)

Dein neuer Stundensatz: mindestens 66 Euro pro Stunde.

Hier ist dein neuer Stundensatz. Ab sofort liegt er bei 66 Euro, mindestens.

Hast du noch Bedenken? Du meinst, das bezahlt kein Mensch, oder zumindest nicht deine Kunden? Leider ist es tatsächlich so, dass viele Kunden lieber weniger ausgeben wollen. 

Das Riesenproblem bei der Sache ist, dass am Ende aber immer einer bezahlt. Und solange es nicht dein Kunde ist, bist du es. 

Du zahlst den fehlenden Betrag. Durch Verzicht, fehlende Sicherheit, fehlende Altersvorsore...

Aber was verdienen Illustratoren wirklich? Hier ist die Antwort...

Wie gut oder schlecht verdienen Illustratoren wirklich? Diese Umfrage liefert die Antwort.

Jedes Jahr macht die Illustratoren Organisation (I.O.) eine große Umfrage unter den Illustratorinnen und Illustratoren. Je höher die Beteiligung, desto besser und aussagekräftiger ist natürlich auch das Ergebnis. An der letzten Befragung haben 928 Illustratoren teilgenommen.

Hier findest du das Ergebnis der Illustratoren-Umfrage.

Was steht drin?

Unter dem Strich ist leider immer wieder zu sehen, dass die Illustratoren zu wenig verdienen. Verbesserungen scheint es eher nur in kleineren Teilbereichen zu geben.

Eine, wenn nicht die entscheidene Frage, ist diese: Sichert dein alleiniges Einkommen als Illustrator*in deinen Lebensunterhalt bzw. den deiner Familie?

Nur knapp ein Drittel der Illustratoren*innen kann alleine für sich bzw. sich und seine Familie sorgen.

Wünschenswert wäre es, dass Illustrator*innen mutiger kalkulieren. Die Empfehlung der I.O. ist, „nicht unter 60 Euro die Stunde“ zu arbeiten. Wie wäre es stattdessen mit einem mutigeren Statement als Zielvorgabe?

So etwas wie...

Der richtige Stundensatz für Illustratoren? 100 Euro...

Immerhin sind wir in einem Nischenmarkt unterwegs und tatsächlich Spezialisten und Spezialistinnen mit besonderen, seltenen und deshalb, so könnte man jedenfalls meinen, auch sehr wertvollen Fähigkeiten.

Wenn du es genau wissen willst findest du den aktuellen Standpunkt und einige Gedanken der I.O. zur Höhe eines angemessenen Stundensatzes für Illustrator*innen im IO-Flyer Der eigene Preis.

Als ich vor einer Weile auf der Suche nach einem Texter für Erklärvideos war, lagen die meisten im Bereich zwischen 80 bis 120 Euro. Tonstudios in Hamburg lassen sich eine Stunde auch oft mit 100 Euro aufwärts vergüten.

100 Euro pro Stunde sind also alles andere als verrückt. Viel eher offenbar ein Lohn, den bereits viele andere als nötig erkannt haben.

Mit Blick auf die Umfrage der IO, die zeigt, dass Illustrator*innen zu wenig verdienen, wäre das nur ein logischer und nötiger Schritt.

Fazit

Als Illustrator*in ist es leider ganz einfach sich etwas vorzumachen. Zum Beispiel indem man sich nicht ehrlich anguckt, welche Ausgaben mit der Selbständigkeit verbunden sind.

Oder indem man den Verdienst eines Angestellten als Messgrösse nutzt. Dabei muss ein Illustrator sehr viel mehr verdienen, um auf dasselbe Niveau zu kommen.

Oder man bemisst den Bedarf an dem allzu bescheidenen Lebensstil, den man sich passend zur viel zu geringen Einkommenshöhe zugelegt hat.

Auch bei dem benötigten Zeitaufwand für einen Auftrag ist es leicht sich etwas vorzumachen. Und so schätzt man viel zu oft und immer wieder den Zeitaufwand zu gering.

Wie geht das besser?

Erst ab etwa 60 Euro aufwärts hast du überhaupt die Möglichkeit in die Gewinnzone zu kommen. Bei entsprechender Auftragslage kannst du damit auf das Lohnniveau eines durchschnittlich verdienenden Angestellten kommen. 

Bei etwa 30 Euro die Stunde landest du auf Mindestlohn-Niveau. (Skeptisch? In diesem Artikel (Link auf Kontist-Blog) findet sich die ausführliche Berechnung dazu.

Und ein wirklich angemessener Preis wartet hinter dem Horizont ab etwa 100 Euro die Stunde.

100 Euro Stundenlohn nicht realistisch? Beim Graphic Recording sind Stundensätze von 150 € normal.

Die Differenz zwischen dem wirklich nötigen Stundenlohn und dem was dein Kunde zahlt, das zahlst du am Ende selbst. Durch Stress und Verzicht auf Dinge, die für durchschnittlich verdienende Angestellte eine Selbstverständlichkeit sind.

Welchen Stundensatz brauchst du? Mit diesem einfachen Tool jetzt berechnen

Der erste Schritt zu einem guten Tagessatz ist es, dir deinen Bedarf wirklich vor Augen zu führen. Hierzu findest du im Internet viele Rechner, in die du deine tatsächlichen Kosten eintragen kannst.

Zum Beispiel hier...

Der übersichtliche und schön gestaltete Hourly Rate Calculator.

Wenn du dir hierfür einen Moment Zeit nimmst erlebst du möglicherweise einen grossen Aha-Moment.

Noch ein Tipp

Gib hier nicht nur deine aktuellen Kosten ein, sondern auch einmal die Werte, die deinem Wunschzustand entsprechen. Schließlich willst du nicht einen schlechten Zustand verfestigen, sondern einen wünschenswerten Zustand erreichen.

Deine Erfahrungen


Was sind deine Gedanken zu diesem Artikel? Hältst du 66 Euro, oder auch 100 Euro für utopisch? Welche Stundensätze konntest du bereits erfolgreich durchsetzen?

Welche Ideen könnten deiner Meinung nach helfen, damit Illustratoren und Illustratorinnen insgesamt auf ein besseres Verdienst Level kommen? 

Wenn du gewusst hättest, dass Illustratoren so gut bzw. schlecht verdienen, hättest du dich dann auch für diesen Beruf entschieden? 

In den Kommentaren kannst du deine Gedanken hierzu teilen...

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Jonas Kramer


Seit über 10 Jahren arbeite ich als selbständiger Illustrator. Mit dieser Seite will ich helfen, dich als Illustrator*in noch erfolgreicher zu machen und die wichtigsten & interessantesten Infos zusammen tragen.

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  • Ich löse das Problem, indem ich Kunden einfach wirklich die Tage berechne die das Projekt in Anspruch nimmt und nicht nur die pure Zeit, in der ich den Stift in der Hand halte und zeichne.
    Dann steht auf der Rechnung auch Konzeption, Beratung, Recherche, Material, Lizenzen usw drauf.
    Das finde ich für mich und den Kunden fairer und transparenter, als es so klingen zu lassen als würde ich für ein „paar Stunden Bild malen“ soviel Geld wie für eine Einbauküche haben wollen.

  • Der Artikel ist sehr hilfreich und gut geschrieben!

    Ich überlege selbst schon seit einigen Jahren, ob ich den Schritt in die Selbständigkeit wagen soll, da ich große Angst habe viel weniger zu verdienen, als ich zum Leben benötige, bzw weil ich Angst habe, dass den meisten Leuten meine Kunst nicht das Geld wert sein könnte und ich komplett leer ausgehe bei einem Stundensatz von 60 Euro.

    Kleine Aufträge nehme ich schon seit einigen Jahren an, das ganze ist aber so unter Wert, dass man wirklich nur von Liebhaberei sprechen kann, weil meine Ausgaben an Material, Strom, Zeit und Arbeit sehr viel höher sind, als dass was ich letzten Endes damit „verdiene“.

    Aktuell versuche ich mich so gut wie möglich über das Gehalt eines Freelancers zu informieren und dieser Artikel hat mir sehr auf diesem Weg dahin geholfen!
    Danke für die Ausführlichen Erklärungen, der Artikel macht mir Mut für die Zukunft!

    • Hallo Sarah, danke für den lieben Kommentar! Das freut mich. (Und sorry, er ist mir entgangen, deshalb die späte Antwort.)

      Es kann funktionieren, auch sehr gut funktionieren. Und es kann sehr schwer sein.

      Ein zweites Standbein zu Beginn ist vielleicht nicht schlecht, weil es weniger stressig ist. Andererseits motiviert es sehr, wenn man ins kalte Wasser springt und sich durchbeißen muss.

      Viel Erfolg wünsche ich dir auf jeden Fall… Vielleicht ist ja das Mentoring Programm der IO auch interessant für dich? Das soll demnächst fortgesetzt werden…

      Liebe Grüße
      Jonas

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